Schneiteln von Kopfweiden

Artenreicher Lebensraum wird erhalten

Die Kopfweide prägt in weiten Teilen das Landschaftsbild der Niederungslandschaften. Das Schneiden von Kopfbäumen ist eine vom Menschen betriebene Erziehungsform.

 

Das Köpfen ist hauptsächlich bei Weiden verbreitet, da diese besonders gut wieder ausschlagen. Die Neuaustriebe, zunächst dünne Ruten, wurden als Flechtmaterial für Körbe, Reusen oder auch beim Hausbau zum Ausflechten der Gefache und als Flechtzaun genutzt. 

 

Der Vorgang des Rückschnittes hinterläßt an den Bäumen immer große Wunden, so daß Pilze in das Holz einwachsen und eine Fäulnis in Gang bringen können. Die Vermorschung, Vermulmung des Holzes und das Entstehen von Höhlen bieten einer Vielzahl von Insekten und anderen Tierarten einen vielseitigen Lebensraum. Damit haben die Kopfweiden auch eine sehr große Bedeutung für den Artenschutz und sind ein wertvoller Lebensraum. Alte, dickstämmige Weiden zählen zu den insektenreichsten Pflanzenarten Mitteleuropas. Eine besondere Bedeutung haben die häufigen Höhlen in den Weiden für höhlenbrütende Vogelarten, z.B. dem Steinkauz.

 

Da die wirtschaftliche Notwendigkeit zur Pflanzung, Pflege und Erhaltung von Kopfweiden durch die Landwirte heute entfallen ist, sind Kopfweiden stark gefährdet und oft nur noch als Reste erhalten. Ihre Pflege und auch die Neuanlage haben besonders zum Ziel, Habitate für Insekten und Höhlenbrüter zu schaffen und Kopfweiden als kulturhistorisches Landschaftselement  zu erhalten.

 

Kopfweiden sollten alle sechs bis acht Jahre im Herbst oder Winter geschneitelt werden, um nicht unter ihrem eigenen Gewicht zu zerbrechen. Die Äste werden möglichst nah am Stamm mit Sägen und Astscheren geschnitten, so können die Bäume wieder dicht austreiben.